TV Stud

Studentische Beschäftigte, also die Hilfskräfte und Tutor*innen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, sind die größte Tariflücke im Öffentlichen Dienst, da sie nicht wie die anderen Hochschulbeschäftigten unter den Tarifvertrag der Länder (TV-L) fallen. Nur in Berlin gelang es 1980 einen Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte (TVStud) zu erkämpfen. Darüber hinaus wird eine tarifliche Absicherung seit Jahrzehnten politisch vom Arbeitgeberverband der Länder, der TdL, blockiert. Häufigstes Argument der Arbeitgeber*innen dafür: Hilfskrafttätigkeiten seien keine richtige Arbeit. Die Folgen: fehlende Planbarkeit durch Kurzzeitverträge und Kettenbefristung, Bezahlung auf Mindestlohnniveau und die weitgehende Nicht-Einhaltung gesetzlicher Mindeststandards wie Anspruch auf Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Ein Tarifvertrag wiederum, erstrecht in Verbindung mit Mindestvertragslaufzeiten und der Mitbestimmung durch Personalräte, ist das wirksamste Mittel für die Verbesserung der sozialen Lage und die Einhaltung unserer Rechte als Arbeitnehmer*innen [1]. Deshalb organisieren sich Studentische Beschäftigte nun seit 3 Jahren bundesweit für einen Tarifvertrag – und haben ein historisches Möglichkeitsfenster erkämpft, diesen Herbst den Durchbruch dafür zu schaffen. Wir wollen u.a. existenzsichernde Löhne, Planbarkeit durch Mindestvertragslaufzeiten und genauso viele Urlaubstage wie unsere Kolleg*innen in den anderen Statusgruppen. Gelingt die Verbesserung der über 300.000 studentischen Beschäftigungsverhältnisse, würde sich das positiv auf den gesamten studentischen Arbeitsmarkt auswirken. Doch wir kriegen nichts geschenkt – und gewinnen können wir nur gemeinsam: Jetzt oder nie!

Links