Promotionsstipendien

Promotionsstipendien sind ein elementarer Eckpfeiler der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung in Deutschland. Die Situation vieler Promotionsstipendiat*innen ist jedoch aufgrund steigender Lebenshaltungskosten und explodierender Mieten seit Monaten fatal. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das im Rahmen der sogenannten Begabtenförderung einen Großteil der Stipendien finanziert, hat zum 1. Oktober 2023 zwar einige Reformen beschlossen; die Erhöhung des Stipendiensatzes um lediglich 100 € kommt jedoch viel zu spät und steht in keinem Verhältnis zu diesen Entwicklungen. Zudem stellen Promotionsstipendien weiterhin keine sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse dar. Die Folge: Stipendiat*innen müssen hohe Beiträge für die freiwillige gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung zahlen, sind nicht gesetzlich rentenversichert und verfügen auch ansonsten über keinerlei Absicherung, z.B. bei Arbeitslosigkeit oder längerer Krankheit. Die Situation wird durch strenge Regeln bezüglich der Möglichkeiten des Nebenverdienstes sowie durch nach wie vor zu kurze Förderlaufzeiten erschwert. Viele Promotionsstipendiat*innen in der Begabtenförderung leben daher am Rande der Armutsgefährdungsschwelle. Die Situation von Stipendiat*innen in anderen Stipendienprogrammen (z.B. Landesgraduiertenstipendien, Förderung des Auswärtigen Amtes) ist teilweise noch gravierender.

Angesichts der dringenden Gefahr der weiteren Prekarisierung fordert das Netzwerk Stipendienerhöhung:

  • eine vollumfängliche Anpassung von Stipendiensätzen an die Inflation, 
  • mittelfristig: eine Umwandlung von Promotionsstipendien in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse; bis dahin: Maßnahmen zur sozialen Absicherung der Stipendiat*innen wie die vollständige Erstattung der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und die Anrechnung der Förderzeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung,
  • eine Anhebung der Laufzeit von Promotionsstipendien auf drei Jahre mit der Option einer einjährigen Verlängerung. 
  • keine weitere Ungleichbehandlung von Stipendiat*innen verschiedener Förderprogramme

Unterstütze unsere Forderungen, indem du folgende Petition unterschreibst.

Links

Weitere Informationen auf der Website des Netzwerks Stipendienerhöhung.